10. August 2022

Die Abschlussfahrt der 9a nach Berlin: Ein Rückblick

Klassenfahrt, wo soll man da anfangen zu erzählen? Am besten ganz am Anfang: 

Es war der 13. Juni 2022. An diesem Tag sollte sich die Klasse 9a um 6:45 Uhr am Gleis 17 des Düsseldorfer Hbf versammeln, um pünktlich um 7:14 Uhr mit dem Flixtrain in Richtung Berlin zu fahren. Jetzt ging es endlich los. Etwa gegen 12 Uhr kam der Zug im Berliner Hbf an. Danach hieß es, direkt in die nächste Bahn Richtung Kaulsdorf zu steigen, um unser Gepäck in der Jugendherberge zu verstauen.

Als dies geschehen war, fuhren wir zurück in die Stadtmitte, wo wir zum ersten Mal als Klasse vor dem Brandenburger Tor standen. Natürlich wurde dieser Moment direkt für ein Klassenfoto genutzt. Nach der Besichtigung des Brandenburger Tores hatten wir kurz Zeit uns umzusehen und die ersten Eindrücke zu sammeln. Vielleicht ging dabei der eine oder andere Döner noch rein. Anschließend erkundete die Klasse in zwei Gruppen die Stadt mit jeweils einer Reiseführerin.

Um etwa 18:35 Uhr endete unsere Führung am Alte Börse Pier, von wo aus wir mit einem Schiff auf der Spree fuhren. Dabei entdeckten wir zum Beispiel den Bundestag, den wir in wenigen Tagen besichtigen würden. Gegen 20:45 Uhr ging es mit dem Aufzug den Fernsehturm hoch, wo wir uns um 21:30 Uhr den Sonnenuntergang anschauen konnten. Nach diesem aufregenden ersten Tag holten wir uns als Klasse eine kleine Stärkung in einem Restaurant, das direkt am Fernsehturm lag. Von dort aus ging es zurück in die Jugendherberge. Nun fanden wir Zeit, uns im Zimmer einzurichten und unsere Betten zu beziehen.

Der nächste Tag startete mit einem Frühstück, danach fuhren wir zu der Gedenkstätte Sachsenhausen. Es ist ein ehemaliges KZ der Nationalsozialisten. Im KZ hielten verschiedene Schülergruppen ihre Referate.

Nach der Gedenkstätte fuhren wir wieder in die Stadtmitte und spielten ein Spiel namens Mr.X, welches von zwei Schülern der Klasse 9a vorbereitet wurde. Die Spielregeln sind einfach: Es gibt mehrere Teams, ein Team muss sich verstecken und die anderen müssen dieses Team suchen. Die eigentliche Spieldauer betrug zwei Stunden, doch das sich versteckende Team wurde sehr schnell gefunden, so dass die Schüler der 9a bis 17 Uhr Freizeit hatten. Abend gegessen wurde dieses Mal in der Jugendherberge, wo drei Schüler freiwillig grillten. Nach dem Essen gab es ein Interview mit unserem ehemaligen Schulleiter Dr. Marienfeld. Er erzählte uns von seinen Erlebnissen in Berlin. Denn er kommt ursprünglich aus Berlin und hat dort auch viele historische Ereignisse mitbekommen. Nach der Veranstaltung hatten die Schüler bis 22:30 Uhr Zeit, sich in der Jugendherberge frei zu bewegen. Da war es natürlich ganz praktisch, dass die Jugendherberge über einen Gemeinschaftsraum verfügt, der mit Kickern und einem Billardtisch bestückt ist.

Der Mittwoch fing mit einem Besuch des Denkmales für ermordete Juden an. Die Klasse ging dort in das unterirdische Museum, wo sie viel über die Ermordung und Diskriminierung der Juden in der Zeit der NS-Regierung lernte. Anschließend hielt Frau Schnauber einen Vortrag über die Gedenkstätte.

Gegen 14:15 Uhr betraten wir nach gründlichen Taschenkontrollen zusammen mit der 9b das Reichstagsgebäude. Schon außen und im Eingangsbereich des Gebäudes saugte man die Wichtigkeit und Besonderheit dieses Ortes anhand der Größe und der einzigartigen Architektur auf. Im Deutschen Bundestag hörten wir um 15 Uhr einen Vortrag von einem Angestellten des Bundestages über die Architektur des Hauses, die Ämter, die Fraktionssitze und den Ablauf einer Bundestagssitzung. Danach stellte uns ein Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Andreas Rimkus (SPD) die Arbeit im Deutschen Bundestag in einem Präsentationsraum vor. Später fuhren wir zu der Kuppel des Reichstagsgebäudes hoch und durften bei warmem und sonnigem Wetter den Ausblick über die Bundeshauptstadt genießen.

Anschließend aßen wir zusammen mit der 9b im Besucherrestaurant des Paul-Löbe-Hauses, dem Funktionsgebäude des Deutschen Bundestages.

Danach, um ca. 20 Uhr, spazierten wir in der angehenden Abenddämmerung die East Side Gallery entlang, wo Künstler Bilder malten, die heute signalisieren sollen, dass Freiheit und Gemeinschaft mächtiger sind als Zwangseingrenzung und Gewalt. Die leidenschaftliche Kunst ließ zusammen mit dem warmen Klima und der atemberaubenden Abenddämmerung eine angenehme Atmosphäre entstehen.

Als Abschluss gingen wir eine Straße weiter in Kreuzberg ein Eis essen. Die Straßen waren um die Zeit gefüllt von Menschen mit guter Laune. Um ca. 21 Uhr machten wir uns dann wieder mit der Bahn auf den Weg in unsere Jugendherberge.

Am Donnerstagmorgen holten uns Studenten aus der Uni Münster zu einer geographischen Stadtexkursion ab. Beide Klassen wurden in jeweils zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen der 9b gingen zum Humboldt-Forum und zum Brandenburger Tor, die Gruppen aus unserer Klasse zum Kurfürstendamm und zur Karl-Marx-Allee. Die Studenten brachten uns anhand von historischen Hintergründen und eigenständigem Erkunden viel über diese Orte bei. Nach der geographischen Stadterkundung hatten wir Zeit, in Kleingruppen Essen zu gehen und dann bei der Kulturbrauerei einzutreffen, wo wir unsere Fahrradtour durch Berlin starteten. Wir machten an mehreren passenden Stellen und Denkmälern halt, wo die Stadtführer uns etwas zu der Geschichte der Berliner Mauer erzählten.

Uns wurde von vielen erfolgreichen und auch missglückten Fluchtversuchen berichtet sowie von vielen anderen interessanten Geschichten aus dem Leben im geteilten Berlin. Nach einer erlebnisreichen und lehrreichen Fahrradtour begaben wir uns wieder nach Kaulsdorf zu unserer Jugendherberge. Dort gab es ein gemeinsames Abendessen, bevor wir zusammen mit einigen Schülern aus der 9b zu einem See in der Nähe gingen. Auf dem Weg lösten die Abenddämmerung und das warme Klima noch einmal Gemeinschaftsgefühl und Freude in allen aus. Am See angekommen liefen die Männer mit purer Euphorie in das warme Wasser. Nach sehr viel Freude am See ging es wieder zurück in die Jugendherberge, wo schon für den nächsten Tag gepackt und aufgeräumt werden musste.

Am letzten Tag wurden die Zimmer um 9 Uhr leergeräumt und wir begaben uns zum letzten Mal von unserer Jugendherberge aus zum Berliner Hauptbahnhof, um dort unser Gepäck in Schließfächern zu deponieren. Ab ca. 10 Uhr hatten wir einen freien Vormittag bis 15 Uhr, an dem wir uns frei in Berlin bewegen durften. Herr Seng gab Freiwilligen Tickets für die Dachterrasse des Humboldt-Forums mit einem lohnenswerten Ausblick über die Museumsinsel und die Stadtmitte. Der freie Vormittag war sehr gut dazu geeignet, seine Lieblingsorte in der Stadtmitte nochmal zu besichtigen, um dieser Fahrt einen würdigen Abschluss zu geben.

Um 15:30 Uhr trafen wir uns alle wieder am Berliner Hauptbahnhof, um unser Gepäck zu nehmen und uns abfahrbereit an unser Gleis zu begeben. Pünktlich um 16:24 Uhr nahmen wir unseren Zug zurück zum Düsseldorf Hbf. Die Fahrt wurde von vielen dazu genutzt, den fehlenden Schlaf nachzuholen und sich über die Erlebnisse der letzten Tage auszutauschen. Um 21:16 Uhr kamen wir im heißen Düsseldorf von einer sehr lehrreichen und erlebnisreichen Berliner-Abschlussfahrt zurück.

Uns allen gefiel Berlin nicht nur deshalb so gut, weil es eine entwickelte, wichtige und große Stadt ist, sondern auch, weil die Lehrer so engagiert waren und alles dafür taten, damit wir so viel wie möglich aus dieser Stadt mitnehmen und wir uns in ihr wohlfühlen.

Pascal Landsberg und Jan Kooshani, 9a