07. Dezember 2022

Drei Tage lang die Arbeit eines Landtagsabgeordneten erleben

Jedes Jahr können Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren am „Jugendlandtag NRW“ teilnehmen - in diesem Jahr konnte Svea Frey aus der Q1 drei Tage lang den Platz eines Abgeordneten einnehmen. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen:

"Den Jugendlandtag gibt es seit 2008. Hierfür bewirbt man sich bei einem der Abgeordneten und hat anschließend die Möglichkeit, seinen Platz des für drei Tage einzunehmen. Dadurch kann man einen Blick hinter die Kulissen der politischen Arbeit der Parteien und der Abgeordneten im Landtag werfen. Dieses Jahr fand der Jugendlandtag vom 27.-29. Oktober statt.

Ich selbst hatte in diesem Jahr die Möglichkeit, an der Aktion teilzunehmen und die Politik ganz direkt und hautnah mitzuerleben. Begonnen hatte das Programm am Donnerstag mit einer Begrüßung durch den Vizepräsidenten des Landtages und einem Demokratietraining. Der Tag endete mit einem Rundweg durch den Landtag.

Am Freitag ging es dann mit einem vollen Programm weiter. Angefangen hat der Tag mit Fraktionssitzungen in den unterschiedlichen Parteien. Dort wurden unter anderem auch Vorschläge für die aktuellen Stunde der Plenarsitzung ausgearbeitet. Danach gab es Ausschusssitzungen mit Expertenanhörungen.

Das Highlight dieses dreitägigen Programmes war jedoch die Plenarsitzung mit über 190 Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es wurden spannende und inspirierende Reden gehalten. Dabei waren die Reden auf einem sehr hohen Niveau. Dies liegt vielleicht daran, dass viele der Jugendlichen in den Jugendparteien ihrer Fraktionen schon aktiv sind. Das sollte jedoch andere Jugendliche, die vielleicht noch nicht so viel Erfahrung haben, aber trotzdem Interesse an Politik zeigen, nicht davon abhalten, sich für den Jugendlandtag zu bewerben.

Als Thema für die aktuellen Stunde setzte sich die Lützerath-Problematik durch. Im Vorfeld des Jugendlandtags hatten wir aus zehn möglichen Themen das Wahlrecht ab 16 und den Ausbau des ÖPNV in NRW für eine klimafreundliche Mobilität ausgewählt. Es wurden somit nur Themen behandelt, die wir selbst als Jugendlandtag entscheiden durften und die zudem wirklich wichtig für uns sind, da sie uns betreffen.

Beide Anträge „Wahlrecht ab 16“ und „Ausbau des ÖPNV“ wurden nach heftiger Diskussion und teilweise sehr knapper Abstimmung mittels des Hammelsprungs angenommen und an den Landtag weitergegeben. Das heißt, man hat nicht nur mehr über die politische Arbeit und den parlamentarischen Abstimmungsprozess gelernt, sondern man hatte als Jugendlicher sogar direkten Einfluss auf den Landtag NRW und die Entscheidungen

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, diese einmalige und spannende Möglichkeit erhalten zu haben, an unserer Landespolitik teilzunehmen, die Fraktionsarbeit und auch viele Abgeordnete unseres Landtags kennenzulernen."

Svea Frey, Q1
Foto: Landtag NRW / Volker Hartmann