Zum Hauptinhalt springen
Dies ist ein Test
04. April 2025

Mit Popcorn für mehr Kinderrechte!

Der Duft von frischem Popcorn liegt in der Luft, Stimmengewirr füllt das Foyer des Freien Christlichen Gymnasiums. Julius Biron steht hinter dem UNICEF-Stand, schöpft Popcorn in eine Tüte und reicht sie einem Mitschüler. "Das macht einen Euro", sagt er mit einem Lächeln. Doch während die Tüten über die Theke wandern, stellt sich eine drängende Frage: Wer wird den Stand übernehmen, wenn Julius sein Abitur macht?

Seit Jahren engagiert sich Julius (17) für UNICEF. Viele Wochen lang suchte er engagierte Nachfolger, die die Verantwortung für den Stand übernehmen. "Ich hoffe, dass sich Schüler ab der 8. Klasse finden, die das fortführen", sagt er. Damit der Verkauf weiterhin ein Erfolg bleibt, würde er das neue Team in der Übergangsphase tatkräftig unterstützen – sei es bei der Finanzplanung oder beim Einkaufen. Seit Ende März hat die Suche ein glückliches Ende gefunden: Matthias Mennicken und Max Salamonski aus der 9c werden künftig an der heißen Kiste stehen.

Doch zurück zu Julius: Sein Engagement begann bereits in der 5. Klasse. Im Zuge einer Baumpflanzaktion im Schulpark wurde Julius auf die Initiative aufmerksam und entschied sich, mitzuwirken. Er übernahm die Patenschaft für zwei Bäume, pflegte und goss sie mit großer Hingabe.

Das UNICEF-Team des FCG engagierte sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit verschiedenen Aktionen, um auf wichtige Anliegen aufmerksam zu machen. So organisierten sie mehrmals Stände im Foyer der Schule, um Themen wie den "Red Hand Day" zu unterstützen. Dabei sammelten sie zahlreiche Unterschriften gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Die Unterschriften wurden später an den Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel und an die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll übergeben.
 
Warum setzt sich Julius für UNICEF ein? "Kinder sind unsere Zukunft - ich bin selbst eins. Außerdem sind Kinder stark benachteiligt. Da ist es das Mindeste, was man tun kann, sich für sie einzusetzen", sagt er.

Durch sein Engagement kam Julius auch mit politischen Entscheidungsträgern in Kontakt. Sein Vorgänger Georg Loer (Abitur 2019) hatte sogar die Möglichkeit, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu treffen.

Auf die Idee mit dem Popcorn-Verkauf ist Julius erst vor ein paar Jahren gekommen. "Früher gab es den Gepa-Stand von Frau Oberdörfer. Den Stand haben wir irgendwann übernommen und weitergeführt, aber er hat sich nicht gerechnet", erklärt Julius. Vor allem, als das UNICEF-Team keine Gummibärchen mehr verkaufen konnten, musste eine Alternative her. So kamen Popcorn und Zuckerwatte ins Spiel, ergänzt durch Einnahmen aus gespendeten Pfandflaschen. Inzwischen ist der Stand mit Rollwagen und großen Popcorn- und Zuckerwattemaschinen geradezu professionell ausgestattet.

Auch nach dem Abitur bleibt Julius übrigens seinem sozialen Engagement treu. Er plant, ein freiwilliges ökologisches Jahr beim Tiernotruf Düsseldorf zu absolvieren. Auch in diesem Bereich soll die Welt also ein kleines bisschen besser werden. 

Hauke Hullen