19. September 2023

Sozialwissenschaften in der Einführungsphase der Oberstufe

Jugend und Politik – Passt das zusammen?

Dieser Frage sind die Schülerinnen und Schüler unserer EF in der ersten Zeit nach den Sommerferien im Sowi-Unterricht nachgegangen. Sie haben eine Umfrage zum politischen Interesse von Jugendlichen durchgeführt, ausgewertet und mit anderen repräsentativen Studien verglichen. Auch die Frage, für welche politischen Themen und Fragestellungen sich Jugendliche interessieren und wie sie sich dafür einsetzen können, wurde thematisiert. Unter anderem haben die Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Mein größter politischer Wunsch“ Beiträge dazu verfasst, was ihnen besonders wichtig ist.

Philipp: Zukunft und Freiheit

Mein politischer Wunsch wäre es, den Klimawandel zu stoppen, da wir alle von diesem betroffen sind. Wir können den Klimawandel zwar nicht mehr ganz aufhalten, aber immerhin noch stärkere Auswirkungen verhindern. Außerdem ist es meiner Meinung nach wichtig, dass jeder seine freie Meinung sagen kann, ohne dafür schlecht behandelt zu werden. Es ist wichtig, dass jeder das tun kann, was er will, solange es nicht die Freiheit von Anderen einschränkt. Zudem ist es wichtig, dass jeder gleich behandelt wird.

„Die Gesellschaft und der Klimawandel aus der Sicht der Jugend“

Ich finde, dass in Deutschland die Gesellschaft mehr zusammenhalten sollte bei den Themen Armut, Homosexualität aber natürlich auch beim Klimawandel. Die Klimakleber werden von vielen als Extremisten bezeichnet. In meinen Augen sind sie das auch, aber die Grundidee ist relativ gut. Vielleicht sollten sie ihre Methoden ändern, aber alle wissen, wie schlimm der Klimawandel ist und vor allem werden kann. Anstatt das Problem zu ignorieren und so weiterzuleben wie bisher, müssen wir uns verbessern. Klimakleber wollen die Politik auffordern und unter Druck setzen, den CO2-Ausstoß zu verringern. Der CO2-Ausstoß ist groß, viele wissen nicht, wie sie ihn bekämpfen sollen. Die kleinsten Aspekte können einen Unterschied machen: Papier statt Plastik, Fahrrad oder Bus/Bahn statt Auto, Sonnenlicht statt Glühbirne. Es ist schwer aber wir müssen uns verbessern. Vor allem die Jugend – wir müssen in dieser Welt noch unser ganzes Leben leben: Erwachsen werden, arbeiten, möglicherweise Kinder auf dieser erziehen. All dies ist für die Jugend noch die Zukunft, während es für Andere schon die Gegenwart oder Vergangenheit ist. Manche Leute der älteren Generation nehmen den Klimawandel nicht so ernst, weil sie nicht so lange damit leben müssen wie wir. Viele Jugendliche wünschen sich mehr jüngere Politiker in der Regierung aus genau diesem Grund. Wir müssen zusammen unser Bestes tun, damit die Jugend keine Zukunft voller Angst und Schrecken erwartet. Als Jugendliche sollten wir uns keine Gedanken machen müssen, ob die Erde überhaupt überlebt bis wir alt sind. Wir sollten keine Angst vor der Zukunft haben. Viele sagen, dass die Jugend von heute „sensibel“, „dramatisch“ oder „unnötig verwöhnt“ sei. Wären die Erwachsenen in unserer Lage und hätten noch wesentlich mehr als die Hälfte ihres Lebens vor sich, wäre ihre Einstellung vermutlich auch anders. Kein positiver Ausblick auf die Zukunft in einer Welt, die zerbricht und instabiler wird. Natürlich gibt es auch andere Probleme, die dazu beitragen, aber der Klimawandel ist in meinen Augen bei Weitem der größte Aspekt. Warum sollten wir uns um die Inflation oder um unsere Bildung kümmern, wenn der Klimawandel stärkere Naturkatastrophen als in der Vergangenheit mit sich bringt? Die Gesellschaft muss sich endlich zusammenreißen und sich einigen. Wir brauchen Lösungen, die alle oder wenigstens die Mehrheit versteht und ausführt.

 

Maja: „Weltweite gesellschaftliche Rechte“

Meiner Meinung nach sollte niemand erleben, dass seine Rechte genommen werden, und dass man nicht über seinen eigenen Körper entscheiden darf. Darunter fallen für mich die Abtreibungsgesetze in vielen Ländern. In Teilen der USA und andern Ländern dürfen Frauen nicht entscheiden, ob es für sie richtig ist, ihr Kind zu behalten oder nicht. Sie werden dazu gezwungen, das Kind auszutragen, egal wie alt sie sind, wie die finanzielle Lage ist, oder ob sie vergewaltigt wurden. Ich will in einer Welt leben, in der ich selbst über mich und meinen Körper entscheiden darf, ohne dass jemand oder ein Gesetz es mir verbietet. Wie ich mal gehört habe „no uterus, no opinion“. Als ich diese Aussage gelesen habe, konnte ich einfach nur zustimmen und hoffen, dass andere es auch so sehen und nicht zulassen, dass es sogar noch verschärft wird, wie zum Beispiel in Mississippi, Arkansas oder Tennessee, wo das Abtreibungsverbot eingeführt wurde.