14. März 2024

Kriegsgräberdenkmale: Vergessene Orte der Erinnerung 

Es gibt Orte innerhalb von Städten, die schon immer da gewesen zu sein scheinen, an denen man meist achtlos vorbeigeht, die aber einmal errichtet wurden, um zu erinnern. Und genau wie Erinnerung manchmal verblasst, so gehen diese Orte im normalen Stadtbild unter. Ein Beispiel für solche Orte sind Kriegsgräberdenkmale, die häufig nach dem 1. Weltkrieg entstanden sind. 
Die Klasse 9b hat sich im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Aufgabe gestellt, solche Kriegsdenkmäler in Düsseldorf aufzusuchen und zu untersuchen. Woran wollen diese Denkmäler erinnern? Warum stehen sie gerade dort, wo sie stehen? Wie sind sie gestaltet? Welchem anderen Zweck als der Erinnerung dienten solche Denkmäler? 
Mit diesen Fragen im Gepäck machte sich die Klasse am 13. März in Begleitung von Frau Schnauber und Herrn Lindhorst zunächst in den Norden Düsseldorfs nach Kaiserswerth auf, wo relativ schlicht an die Toten der Kriege erinnert wurde, bevor das "Kriegerdenkmal der 39er" in Golzheim näher in den Blick genommen wurde, das von den Nazis 1939, kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs, zu Propagandazwecken errichtet wurde. Es soll an die gefallenen Soldaten des Niederrheinischen Füsilier-Regiments Nr. 39 erinnern.
Ein ganz anderes Denkmal zeigte sich dann im Hofgarten, das im Pathos des 19. Jahrhunderts an die Gefallenen der Einigungskriege zwischen 1864 bis 1871 erinnert. Nach einer ausführlichen Pause in der Altstadt wurde das letzte Ziel in Hassels in unmittelbarer Schulnähe analysiert: ein ca. drei Meter hohes aus Ziegeln errichtetes Türmchen, das zum Gedenken an die Toten beider Weltkriege aufruft. 
Vielleicht dient diese Exkursion dazu, in Zukunft mit offeneren Augen durch die eigene Stadt zu gehen. Und gleichzeitig zeigen solche Kriegerdenkmäler, wie dankbar man sein darf, in einem Staat zu leben, der jetzt seit fast 80 Jahren keinen Krieg mehr erlebt hat.

Peter Lindhorst