01. Februar 2024

Q2-Schüler retten den Weltfrieden bei POLIS

Lässt sich eine demonstrierende Bevölkerung beruhigen, indem man die Proteste mit massiver Polizeigewalt auseinandertreibt? Offenbar nicht - das musste die FCG-Schülerin erfahren, die während der POLIS-Simulation drei Tage lang in die Rolle der indischen Staatsministerin geschlüpft war. Knapp 30 Q2-Schüler*innen waren Ende Januar nach Winterberg gefahren, um hier die Positionen von Spitzenpolitiker*innen einzunehmen und die komplexen Zusammenhänge der Weltpolitik kennenzulernen.

Während also in Indien die Unruhen hochkochen und die Weltpresse die indische Regierung an den Pranger stellt, schlagen sich die anderen Spieler mit anderen Problemen herum: Die Wirtschaftsminister versuchen an der Welthandelsbörse, die Versorgung der Bevölkerung mit allerlei Gütern sicherzustellen, während Missernten und Planungsfehler jederzeit die politische Stabilität untergraben können. Die Regierungschefs kommen kaum zur Verwirklichung ihrer politischen Ziele, weil eine innenpolitische Krise nach der anderen in den Nachrichten verkündet wird und behoben werden muss. Im Kartenraum verschieben inzwischen die Staatsminister Truppen an einer riesigen Weltkarte, um Aufstände, Piraten und Terroristen zu bekämpfen. Dabei agierten die Schüler in diesem Jahr besonders kooperativ und widerstanden der Versuchung, einfach mal aus Spaß eine Atombombe zu zünden.

Denn das ist das Besondere an POLIS: Überaus realitätsnah erleben die Spieler*innen hier, wie die Weltpolitik (nicht) funktioniert. Dass es bei den meisten Problemen keine einfachen (Stammtisch-)Lösungen gibt. Dass die Wirtschaftskrise beim politischen Gegner wenig später auch die eigene Wirtschaft beeinträchtigt. Und dass Kriege einfach unglaublich teuer sind und sich aus rationalen Überlegungen heraus nicht lohnen.

Nach drei Tagen voller UN-Konferenzen, Vertragsverhandlungen, Feilschereien an der Börse und heimlichen Intrigen endete das Planspiel. Einhelliger Tenor: „Wir hätten gerne noch weitergespielt!“ 

Hauke Hullen