In der Themenwoche haben sich 18 Schüler*innen von der 5. Klasse bis zum Q2 Geschichts-LK auf den Weg zu Fuß nach Benrath gemacht, um die dortigen Stolpersteine zu besuchen, sich mit den Geschichten der Opfer des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und sie mithilfe der seit August gestarteten Stolpersteine-App des WDR zu erkunden. Um das Gedenken zu ehren, wurden die Stolpersteine von den Schüler*innen auch gereinigt und poliert. (siehe auch diesen Bericht der Rheinischen Post vom 7.11.2023)

Die erste Station war die Sistenichstraße 5, wo Johanna Kahn lebte, die im März 1943 im Ghetto Theresienstadt ermordet wurde. Anschließend setzten sich die Schüler*innen auch auf literarische Weise intensiv mit den Schicksalen der Getöteten auseinander.

So schrieb eine Schülerin in einem fiktiven Brief an Johanna Kahn:
"Heute haben wir deinen Stolperstein besucht. Es hat mich berührt, dass der Holocaust und dein Tod noch nicht allzu lange her sind und wie nah an meinem Zuhause du gewohnt hast. Es ist kaum vorstellbar, was du in der NS-Zeit erleben musstest und wie 6 Millionen Juden von den Nazis ermordet wurden. Dein Stolperstein soll uns für immer an die Zeit erinnern.“

Eindrücklich setzt sich auch das folgende Gedicht damit auseinander, wie wortwörtlich nah die Schrecken des Antisemitismus unserer heutigen Lebenswelt sind:

„So viele und sie waren Menschen
Wie du und ich
Nicht weit – viel näher
Zu Fuß von hier
Von unserem Ort
Gingen wir hin
Und stolperten
Über Steine
Steine
Steine aus Messing
Betonsteine mit Messingplatte
Dort stehen die Namen Johanna
Regina, Paul, Helene, Walter, Cäcilia
Sie wurden abgeholt, vertrieben, getötet
Obwohl sie hier lebten
Wie du und ich
Zu Fuß von hier
Von unserem Ort
Nicht weit – viel näher“