22. Januar 2024

Theaterkurs der Q2: Jumpst Du mit? 

Jump!? - Ja, so heißt das Songdrama des Projektkurses der Q2, das am 19. und 20. Januar die Mensa das FCG in eine ordentliche deutsche Amtsstube verwandelte; und es wurde wahrlich nicht wenig gejumpt! 

Geschrieben wurde das Ganze von unserem Theaterlehrer Marko Schmitt, welcher auch die Rolle des – naja, beschreiben wir es mal vorsichtig: interessanten „Beinahe-Rentners“ Alois übernahm. 

Er blieb jedoch nicht der einzige Lehrer, der mitspielte. Elia Lee übernahm das Klavier als koreanischer „GEMA-Austausch-Praktikant“ derart bewundernswert, dass er sogar Wände zum Einsturz brachte, was nebenbei bemerkt bei Weitem nicht die einzige besondere Musikeinlage war. Mit Alexander Bongartz trat dazu ein weiterer Lehrer in zwei Stücken ins Rampenlicht und wertete die Aufführung mit seinem Saxofon noch weiter auf. 

Auch wenn das Stück die ganze Zeit über nur in einem Raum spielte, wurde dieser gut genutzt – vor allem bei den Liedern, die die Schüler*innen und ihr Lehrer wohlbemerkt selbst sangen und sich dabei nicht scheuten, Gegenstände zu erklimmen oder den Rest des Amts unsicher zu machen. 

Kommen wir nun zum Inhalt: In unserem Bürgeramt herrscht die zunächst sehr unhöflich erscheinende, penibel auf jede Regel achtende Frau Paschulke. Nach und nach füllt sich der Warteraum mit Menschen, die aus verschiedensten Gründen auf dem Amt erscheinen. Ob sie nun ihre Fortschritte als geduldete Migranten beweisen müssen, ihren Schülerstatus nachweisen sollen, nach einem Job suchen, die Musik vom Band ersetzen oder in Frührente gehen wollen – alle müssen an Annabell Paschulke vorbei! 

Das Stück hält nicht wenige Wendungen und Überraschungen parat, berichtet aber sehr schön wie Freundschaft allein dadurch entsteht, dass man für längere Zeit in einem Raum eingesperrt ist; denn dies ist der Fall bei Malika, Aziz, Berit, Lasse, Alois, Hoe-Tsu, Günni und Annabell, als im Amt plötzlich durch einen Stromausfall sämtliche automatischen Türen verschlossen werden. 

Die Zuschauer tauchen nun in den nächsten anderthalb Stunden in die traurigen und teilweise dramatischen Geschichten der Protagonisten ein, die oft fließend ineinander übergehen. 

Hier werden oft sehr ernste, ungerechte und eben auch sehr traurige Dinge wie Flucht, Migration, Alkoholmissbrauch, Gewalt oder auch der Verlust geliebter Menschen angesprochen. Aber trotz dieser ernsten Situation, die einem immer wieder eine Träne die Wange herunterlaufen lässt, kann man sich an vielen Stellen auch ein Lachen nicht verkneifen, da die einzelnen Figuren auch sehr viel Humor zu bieten haben. Dies alles verkörperten die Schauspieler*innen so gut, dass – wie der Schulleiter Thorsten Zahn später sagte – diese gar nicht mehr als Schauspieler oder Schüler auf der Bühne waren, sondern ihre Figuren wirklich zum Leben erweckten. 

Doch nicht nur ihr schauspielerisches Talent konnten sie auf der Bühne präsentieren, sondern auch so manch gute Gesangs-Performance. Diese wurden unterstützt von einem Maestro an den Tasten, der einfach jeden Song in die passende Tonart transponieren konnte. Dadurch entstand in einem langen und nicht immer einfachen Prozess aus teilweise „schüchternen und leisen Stimmchen“ (O-Ton Herr Schmitt) eine begeisternde, kraftvolle Darbietung. 

Man kann wirklich sagen, dass dieser Projektkurs etwas Tolles auf die Beine gestellt hat, auf das die Schüler*innen sehr stolz sein können. 

Josephine Klabunde, 9b