21. Oktober 2022

Verkehrserziehung: Informativ und drastisch 

Der 21-Jährige starb noch an der Unfallstelle, wenige hundert Meter vom FCG entfernt an der Bushaltestelle Further Straße am S-Bahnhof Reisholz. Ein alkoholisierter, 18-jähriger Fahrer war im Juni 2015 nachts in die Bushaltestelle gerast, wo der Student auf den Nachtbus wartete – und in einem sehr intensiven Video berichtete nun im Rahmen der Verkehrserziehungsaktion Ende Oktober 2022 ein Polizist von dieser Nacht, in der er vergeblich um das Leben des 21-Jährigen kämpfte.  

Das Video verfehlte seine Wirkung auf die Schüler*innen der Einführungsphase nicht. Das Alter der Beteiligten, der Ort des Unfalls, die Gründe der Tragödie, nämlich Alkohol und jugendlicher Leichtsinn - all das war extrem nah dran an der Lebenswirklichkeit der Gymnasiast*innen.  

“Wir machen die Prävention ja auch gezielt für junge Fahrer”, erklärte Polizeihauptkommissar Dirk Lösche, der nicht nur in der Jahrgangsstufe 5, sondern auch in der E-Phase über richtiges Verhalten im Straßenverkehr informierte. Gerade für junge und männliche Fahrer seien Alkohol, Imponiergehabe, (Handy-)Ablenkungen und wenig Fahrpraxis die größten Unfallrisiken.  

Zu vielen dieser Themen wussten auch die Schüler*innen etwas zu erzählen; bei anderen Punkten, z.B. aktuellen Grenzwerten oder Paragraphen, waren viele überrascht, was derzeit erlaubt ist und was nicht. Inklusive des Lehrers, der seine 12-jährigen Kinder schon hat E-Scooter fahren lassen, obwohl das erst ab 14 Jahren erlaubt ist. “Macht für zwei Kinder 180 Euro”, stellte Lösche lakonisch fest. Viele andere wussten nicht, dass man für alkoholisiertes Scooter- und Radfahren ebenfalls Punkte bekommt und dadurch seinen Führerschein verlieren kann.  

Und der ist für fast alle das große Ziel: Fast die Hälfte des Kurses wird bereits mit 17 Jahren den Führerschein erwerben, um dann begleitet fahren zu dürfen. Dank der heutigen Schulung sicherlich mit einem deutlich größeren Verantwortungsbewusstsein.  

Hauke Hullen